Pilotprojekte, Vorhaben und Konzepte
Nährstoffkonzept Sachsen-Anhalt
Belastungen der Gewässer durch Nährstoffe - in erster Linie Stickstoff und Phosphor - stellen alle Anrainer im gesamten Einzugsgebiet der Elbe vor wichtige Wasserbewirtschaftungsfragen. Die Nährstoffeinträge führen zur Eutrophierung (griechisch: eutrophein = gute Nahrung bekommen, prächtig gedeihen) von Oberflächengewässern. Sie stellen für den Zustand vieler Oberflächengewässer und auch für das Grundwasser ein großes Problem dar.
Sachsen-Anhalt begleitet daher die Bewirtschaftungsplanung seiner Gewässer seit 2009 mit einem eigenen Nährstoffkonzept. 86 Prozent der Stickstoffeinträge und 44 Prozent der Phosphoreinträge in die Gewässer Sachsen-Anhalts werden über sog. „Diffuse Quellen“ realisiert. Dies sind Nährstoffeinträge aus der Fläche. Sie sind folgerichtig auch Schwerpunkte der Bearbeitung im Rahmen des Nährstoffkonzeptes.
Ziel ist, die Nährstoffeinträge in die Elbe und deren Nebenflüsse so weit zu reduzieren, dass spätestens im Jahr 2027 die strengen Europäischen Anforderungen aus der Wasserrahmenrichtlinie erfüllt sind. Das für den aktuellen zweiten Bewirtschaftungszeitraum 2016 bis 2021 fortgeschriebene Nährstoffkonzept bestimmt mit seinen Eckpunkten den Handlungsrahmen für die nächsten Jahre im weiteren Umgang mit den Nährstoffeinträgen in die Gewässer Sachsen-Anhalts. Dabei geht es vor allem um die Reduzierung der Nährstoffeinträge über die Fläche in das Grundwasser beziehungsweise von erosiven Stoffeinträgen und von Stoffeinträgen aus Dränagen in die Oberflächengewässer. Die in den letzten Jahren geschaffenen Modellgrundlagen zur eintragspfadspezifischen und räumlich differenzierten Quantifizierung von Nährstoffeinträgen sollen als wichtiges Instrument des Planungs- und Umsetzungsprozesses der Wasserrahmenrichtlinie auf Landesebene weiterentwickelt werden.
Für die zunehmende Eutrophierung der Meere, so auch der Nordsee, sind in erster Linie die über die großen Flüsse aus dem Binnenland eingetragenen Nährstoffe verantwortlich. Mit der Umsetzung des Nährstoffkonzeptes leistet Sachsen-Anhalt also auch einen wichtigen Beitrag zum Meeresschutz.
Dokumentenbox
Nährstoffkonzept 2015 bis 2021 (300 KB)
Anlage - Überblick Grundwasserkörper (359 KB)